Ein Feuer brennt in einem Haus. Personen liegen eingeklemmt in einem Autowrack und müssen geborgen werden. Die Aufgaben der Feuerwehrleute bei einem Einsatz sind vielfältig. Unerwartete zusätzliche Gefährdungen sind jederzeit während eines Einsatzes möglich.

Jeder einzelne Feuerwehrmann benötigt daher für den Einsatz eine persönliche Schutzausrüstung (PSA), um mindestens einen Grundschutz zu besitzen. Zur Basisausstattung benötigt der Feuerwehrmann mindestens die folgenden Ausrüstungsgegenstände, die je nach Lage vor Ort durch weitere Ausrüstungsgegenstände und Gerätschaften zu ergänzen sind:

Jedes einzelne Ausrüstungsteil muss dabei eine gewisse Schutzwirkung aufweisen, die in EU-Normen festgelegt ist. Die PSA wird in Deutschland durch die DIN EN 459 und die Herstellungs- und Prüfrichtlinie für Einsatz-Schutzkleidung (HuPF) festgelegt. Die Feuerwehr-Unfallverhütungsvorschriften beschreiben die Notwendigkeit für den Gebrauch einer PSA.

Jacke und Hose – der Schutzanzug

Der Feuerwehr-Schutzanzug besteht aus feuerhemmenden und schwer entflammbaren Materialien. Dieser soll vor der enormen Wärmestrahlung schützen, die durch Flammen und die dabei entstehende Hitze einwirken.

Jeder Schutzanzug besteht in der Regel aus Hose und Jacke. Alternativ kann ein einteiliger Overall zur Anwendung kommen. Diese sollen den Träger während des Einsatzes vor allem gegen Verbrennungen oder Verbrühungen schützen. Der Schutzanzug muss laut Norm in Deutschland einen Hitzeschutz von mindestens 40 Kilowatt pro Quadratmeter aufweisen. Fallen die zu erwartenden Temperaturen höher aus, ist ein sogenannter Hitzeschutz in Form eines zusätzlichen Anzuges zu tragen.

Spezielle Schutzanzüge werden der Lage entsprechend bei CBRN-Einsätzen notwendig und verwendet. Hierbei unterscheidet man vor allem die Besonderheiten zwischen den sogenannten Overgarnments, die bei einer Chemikalienfreisetzung verwendet werden und solchen, die bei biologischen Gefahrenlagen eingesetzt werden. Derartige Einsätze erfolgen durch speziell geschulte Einsatzkräfte, da zusätzliches Gerät, wie Atemschutz und Sauerstoff mit sich führen müssen.

Schutzhelm

Der Schutzhelm bei der Feuerwehr besteht zumeist aus dem Leichtmetall Aluminium, dass zusätzlich durch Hartkunststoffe oder durch in der Hitze formbare Kunststoffe ergänzt. Neben diesen Duro- und Thermoplasten werden auch Kevlar und andere hochresistente Gewebematerialien eingesetzt. Der Nackenschutz des Helms besteht meist aus Leder, zunehmend werden auch Faserstoffe aus Aramid zu Gewebematrices verarbeitet.

Ein an Scharnieren bewegliches Visier bietet zudem Schutz vor der Einwirkung von umherfliegenden Splittern und sonstigem Material, sowie Flammen oder Flüssigkeitseinwirkungen. Eine zusätzliche Metall-Bedampfung am Visier erhöht den Schutz vor Wärmestrahlung. Der Schutzhelm der Feuerwehr leuchtet in der Nacht selbstständig durch Phosphoreszenz und lassen Abzeichen erkennen, die eine Rückschluss auf Funktion und Einheit zu lassen. Helmlampen erleichtern die Sicht und halten die Hände für die Arbeit frei. Oft sind zusätzlich Lautsprecher- und Mikrofon-Einheiten verbaut, die einen Funkverkehr ermöglichen.

Stiefel

Die Stiefel bestehen aus Leder und sind mit Stahlkappen verstärkt. Die Sohlen sind gegen Öl resistent und durchtrittsicher. Das Profil macht die Stiefel besonders rutschsicher. Die Stiefel sind unter anderem auch auf elektrische Durchlässigkeit hin überprüft. Die Stiefel besitzen einen minimalen elektrischen Widerstand von tausend Ohm. Seit Herbst 2007 gilt die DIN EN 15090. Stiefelfabrikate der EN 20345 2004 können jedoch weiter getragen werden. Bei einem CBRN-Einsatz besteht der Chemikalienschutzanzug u.a. aus Kunststoffstiefeln, die eine hohe Chemikalienresistenz, durchtrittsichere Sohlen und über Stahlkappen verfügen.

Handschuhe

Die Handschuhe existieren in den beiden folgenden Ausführungen. Zum einen gibt es die Handschuhe zur Brandbekämpfung aus feuerfesten Materialien. Zum anderen kommen Lederhandschuhe mit erhöhter Schnittfestigkeit zur Anwendung. Diese Handschuhe werden sowohl bei Übungen als auch im Einsatz getragen.

Feuerwehrhaltegurt

Der Gürtel (Koppel) dient dem Zusammenhalten der Oberbekleidung und zur Aufnahme der Handschuhe bei Nichtgebrauch. Zudem kann durch das Anbringen entsprechender Haltevorrichtungen weiteres Gerät befestigt und mit sich geführt werden. Ein Anschlagen von Leinen zum Sichern und Halten ist ebenso möglich.